Corona-Crash an den Börsen - was Anleger jetzt beachten sollten

Die Verunsicherung ist groß, ja teilweise sogar sehr groß. Noch nie seit dem 2. Weltkrieg hat es derartige Einschnitte in das öffentliche Leben in Deutschland gegeben. Die verordnete Ruhepause in der Gesellschaft verdeutlicht, wie empfindlich die Wirtschaft und unser Wohlstand ist. Wenn wir ehrlich sind, haben wir uns die letzten Jahrzehnte daran gewöhnt, dass es uns gut geht. Diese Rahmenbedingungen für uns und unser Land sind zur Selbstverständlichkeit geworden. Und wir erleben nun, dass es das nicht ist. In einer kaum vorstellbaren Geschwindigkeit erfasst die Corona-Krise unser Land. Tausende Menschen befinden sich bereits in Kurzarbeit. Die Kapitalmärkte brechen ein und Ratlosigkeit macht sich breit.

 

Eines gleich an dieser Stelle vorweg. Es wird uns auch zukünftig gut gehen. Der deutsche Mittelstand, das Rückgrat unserer Gesellschaft, ist Meister darin, sich an verändernde Marktsituationen anzupassen. Die Politik zeigt gleichzeitig, in einer für politische Verhältnisse atemberaubenden Geschwindigkeit, was machbar ist, um Wirtschaft und damit die Gesellschaft zu stabilisieren.

Es macht jedoch Sinn, zurückzuschauen und sich zu erinnern. Die letzte große Krise war die Finanzkrise. Das Misstrauen unter den Banken war so groß, dass für mehrere Monate der Interbanken-Geld-Verkehr komplett zum Erliegen kam. Banken sind über deren Finanzierungsfunktion das Rückgrat der Wirtschaft und der Privathaushalte. Die Bankenkrise bedrohte auch damals unser aller Wohlstand. Besonders betroffen war die Automobilindustrie. Daimler stand bei ca. 20 EUR. Mit der Abwrackprämie wurde der Absatz in Deutschland wiederbelebt. Selbst das deutsche Urvertrauen in Spareinlagen schien zu schwinden. Die Kanzlerin trat vor die Kameras und sprach eine Bundesgarantie für die Einlagensicherung aus. Die Zentralbanken drehten den Geldhahn auf. In deren Folge explodierten deren Bilanzen förmlich. Es wurde rund um den Globus der westlichen Welt und in Asien alles unternommen, um das Finanzsystem aufrechtzuerhalten. Damit konnte die Weltwirtschaft stabilisiert werden. Es herrschte Endzeitstimmung. Fast auf den Tag genau endete Mitte März 2009 nach einem Kurseinbruch von ca. 40% am Aktienmarkt, in der oben beschriebenen Stimmungslage, die Marktkorrektur. Was kam danach?

Die Folge des dramatischen Anstieges der Geldmengen weltweit war eine massive Abwertung des Geldes. Die Inflation stieg deutlich an. Doch wo eigentlich? Inflation wird allgemein als ein Ansteigen (Aufblähen) des Preises gegenüber Waren oder Dienstleistungen definiert. Wo wurden die Preise nun aufgebläht? Die Aktien-, Immobilien- und Anleihenpreise gingen für mehr als ein Jahrzehnt durch die Decke. Genauso Edelmetalle. Gleichzeitig werteten diese gegenüber dem Geld deutlich auf bzw. Geld erfuhr eine Abwertung gegenüber Edelmetallen, Aktien oder Immobilien. Die weltweite Verschuldung hatte ein historisches Ausmaß erreicht, dass es ebenfalls in der Form noch nicht gab.

Soviel zum Blick in den Rückspiegel. Auch diese Krise wird vorübergehen! Auch heute finden wir sehr vergleichbare Maßnahmen. Die Zentralbanken und Regierungen übertreffen sich dieser Tage mit Hilfspakten in Milliardenhöhe. Wenn wir die letzten Stunden richtig mitgerechnet haben, wurden ex. Deutschland in den USA plus Europa (EZB + Länderzusagen) insgesamt über 3.060.000.000.000 EUR (3,06 Billionen) zugesagt. Deutschland gibt an: „Was auch immer nötig ist“ - quasi mit dem Blankoscheck unterstützen zu wollen. Eine halbe Billion Euro wurde bereits genannt, mithin ca. 3,56 Billionen EUR!

Was wird kurzfristig in Deutschland passieren? Schnelle Hilfen gleichen Kosten aus und werden das Überleben der Unternehmen sichern. Wirtschaftsminister Herr Altmeier sprach von der „umfassendsten Hilfe und Garantie“ die es jemals in Deutschland in einer Krise gab. Und zwar wörtlich: „vom Taxifahrer bis zum Großunternehmen.“ Das ist enorm wichtig zur Sicherung unseres Wohlstandes. Dafür gebührt Anerkennung und Respekt! Wichtig ist nun, dass diese Maßnahmen schnell umgesetzt werden. Randbemerkung: Wir hoffen, dass Sie dies als Wähler nicht vergessen!

Und mittel- und langfristig? Die Verschuldung wurde in den letzten Wochen nicht abgebaut. Die Zinsen werden vermutlich auf Jahre bei Null bleiben. Die Verschuldung weltweit wird nun noch weiter dynamisiert. Denn der Großteil der Hilfen wird als Kredite vergeben. Das Geld wird weiter entwertet. Vielleicht sogar noch schneller als bisher.

Und was bedeutet das für Ihr Vermögen? Geld verliert noch schneller an Wert. Wertsicherungsstrategien sind notwendiger denn je. Und genau hier bietet die derzeitige Marktlage enorme Chancen für den Anleger, der sein Vermögen langfristig sichern möchte. Mit allen Vermögensteilen, die man nicht als Liquiditätsreserve oder für konkrete Ausgaben in naher Zukunft benötigt – raus aus dem Geld und rein in echte Sachwerte.

Wichtige Fragen dieser Tage: Führt die Corona-Krise dazu, dass der Klimawandel gestoppt wird? Dass die Weltbevölkerung langsamer wächst und der Bedarf an IT, Gesundheitssystemen, Sicherheit, etc. abnimmt? Dass der Umschwung hin zu Nachhaltigkeit aufgehoben wird? Kurz, dass die Megatrends wie Robotics, Mobilität der Zukunft, Umweltschutz, Infrastruktur enden? NEIN. Nicht im Geringsten. Krisen wie diese hat es immer gegeben und wird es immer geben. Auslöser ist nur jedes Mal etwas anderes. Und derartige Krisen führen wirtschaftlich zu einer Atempause innerhalb der Megatrends.

 

Die Börsen scheinen derzeit einen Boden auszubilden. Für den Dax. Die Korrektur ging viel weiter, als wir es uns vorstellen konnten. Aus Schnäppchen wurden langfristig Superschnäppchen. Die Aktienmärkte haben alle Unternehmen, auch jene, welche nicht von Corona betroffen sind, oder gar jene, welche von Corona profitieren, deutlich nach unten gerissen. Hier gilt es nun dieses Kursniveau konsequent für Käufe zu nutzen. Sparplanbesitzer freuen sich ohnehin. Markttechnisch haben sich im Crash der letzten Tage durch mehrere „Sprünge“ nach unten Lücken im Kursbild ergeben. Es ist nahezu Gesetz, dass der Markt diese Übertreibungen in der Kursbildung korrigiert. Diese Gaps stellen daher technisch die nächsten Kursziele im Dax innerhalb der kommenden 24 Monate dar. Diese lauten in der Reihenfolge 10.500, 11.500 und 13.500 Punkte im Perfomance-Index.

Gleichzeitig ergeben sich im Bereich der Edelmetalle außergewöhnliche Gelegenheiten. Silber ist vor allem getrieben durch Spekulation auf einen historischen Tiefstand gefallen. Die Gold-Silber-Ratio zeigt diese Entwicklung eindrucksvoll (siehe Grafik). Gold ist der einzige wirkliche Geldersatz. Gold zeigt auch gerade in dieser Krise, dass es zur Stabilisierung des Vermögens beiträgt. Kurzfristige Korrekturen bei Gold wurden im Wesentlichen von Spekulanten ausgelöst. Sie hatten Goldsicherheiten für auf Pump gekaufte Aktienbestände auflösen müssen. Die jetzigen Kurse sollten für Käufe genutzt werden. Die Abwertung des Geldes wird den Goldkurs in Zukunft nachhaltig aufwerten. Wichtig ist gerade jetzt, in physisches Gold zu investieren und nicht in Zertifikate. Gold und Silber bieten sich derzeit als Wertsicherungskomponente an. Am besten lagern Sie diese sicher in der Schweiz ein und sparen sich so die Umsatzsteuer auf das Weißedelmetall. Wieviel jeder in Gold investieren sollte? Allgemein empfohlen werden ca. 10 Prozent des Gesamtvermögens. Im Einzelfall sind sicher auch höhere Vermögensanteile denkbar.

Immobilieninvestments als weiterer echter Sachwert demonstrieren auch heute ihren stabilisierenden und werterhaltenden Charakter. Wer selbst keine erwerben kann oder will, kauft einen offenen Immobilienfonds und blickt gelassen auf eine stabile Wertentwicklung. Vorzugsweise kaufen Sie Immobilienfonds zum Nulltarif, d.h. ohne Ausgabeaufschläge.

Vermögensschutz ist langfristig ausschließlich mit Sachwerten möglich. Geld wurde bereits jetzt gegenüber Gold seit dem Ende des Goldstandards beispiellos entwertet. Ein Vermögen ist dann noch sicherer, wenn breit in verschiedene Sachwertanlagen investiert wird.

Behalten Sie jetzt in der Krise einen kühlen Kopf und treffen kluge Entscheidungen. Dann werden Sie nachhaltig davon profitieren.

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